IndaChlor®: Kreislaufwirtschaft in Aktion

In Loon-Plage, Dünkirchen, hat Indaver in IndaChlor® investiert, eine Aufbereitungsanlage zur Rückgewinnung von Rohstoffen und Energie aus chorhaltigen Abfällen. Die Rohstoffe und die Energie werden anschließend von nahe gelegenen Industrieunternehmen genutzt. Mit diesem Musterbeispiel für eine Kreislaufwirtschaft sorgt Indaver für einen saubereren Planeten und schafft Arbeitsplätze in der Region. Außerdem wird der Hafen von Dünkirchen dadurch gestärkt. Die französische Regierung hat dem Betrieb grünes Licht gegeben; damit hat der Countdown für die Inbetriebnahme der Anlage bis Ende 2019 begonnen.

Lieferung von Salzsäure und Energie

IndaChlor® wird Salzsäure aus chlorhaltigen Abfallströmen der PVC-Industrie recyceln. Salzsäure wird in der chemischen, petrochemischen sowie in der Metall- und Lebensmittelindustrie eingesetzt. Indaver hat sich bewusst entschieden, die Anlage in der Nähe von Ecophos zu errichten, einem Phosphathersteller, der die von IndaChlor® gewonnene Salzsäure in seinem Produktionsprozessen nutzen wird. Die neue Anlage hat eine Kapazität von 40.000 Tonnen. Die während der Aufbereitung erzeugte Energie wird an eine nahe gelegene Destillerie geliefert.

Nachhaltig geschlossene Kreisläufe

IndaChlor® gehört zum Indaver Molecule Management®, mit dem Indaver Industrieabfälle in ihre Grundbausteine zerlegt. Aus diesen Bausteinen werden dann neue, hochwertige Produkte hergestellt. Die Anlage ist ein Musterbeispiel für eine industrielle Symbiose in der Kreislaufwirtschaft: Indaver gewinnt aus Abfallströmen hochwertige Rohstoffe und nachhaltige Energie, die dann direkt bei der Herstellung neuer Produkte eingesetzt werden. Damit trägt Indaver dazu bei, Materialkreisläufe zu schließen, und das mit geringem CO2-Ausstoß und hoher Energieeffizienz.

Stärkung der lokalen Wirtschaft

IndaChlor® wird sich zudem auf die lokale Wirtschaft in Dünkirchen und der Region Nord-Pas-de-Calais positiv auswirken. Die Anlage wird rund 20 direkte Arbeitsplätze schaffen, sowie weitere 30 Arbeitsplätze bei Lieferanten und Subunternehmern. Darüber hinaus stärkt Indaver die benachbarten Unternehmen, die dann ihren Logistikaufwand und ihre Energiekosten reduzieren können, weil IndaChlor® ihnen eine hochwertige Alternative über eine Pipeline direkt zu ihren Betrieben liefert.

Mehr Energieeffizienz für die Häfen

IndaChlor® ist außerdem Partner des Projekts "Ports Energy and Carbon Savings (PECS)". Ziel der Kooperation ist es Möglichkeiten zu finden, kleine und mittlere Häfen "grüner" und energieeffzienter zu machen und ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Häfen, Industrie, Wissenschaftliche Einrichtungen und lokale Stakeholder arbeiten gemeinsam an diesem Projekt. IndaChlor® wird die Energieversorgung des Hafens von Dünkirchen nachhaltiger machen, denn der gesamte Dampf aus den Aufbereitungsprozessen wird auf eine Dampfturbine gegeben. Ein Teil davon wird anschließend in Strom zur eigenen Nutzung umgewandelt, der restliche Dampf wird zu einem benachbarten Unternehmen geleitet. Das aus dem PECS-Projekt gewonnene Know-how könnte auch andere Häfen dazu anregen, ihre Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten.

Countdown bis 2019

Indaver hat inzwischen das umfangreiche Genehmigungsverfahren durchlaufen, und die französische Regierung hat die Betriebsgenehmigung für IndaChlor® erteilt. Die Vorbereitungen zum Bau der Anlage an dem Standort haben bereits begonnen. Die neue Anlage muss bis Ende 2019 betriebsbereit sein.