Kreislaufwirtschaft muss auf Nachhaltigkeit und Wertschöpfung setzen

Belgien, Deutschland und die Niederlande sind führend in den Bereichen Kreislaufwirtschaft und Energieeffizienz. Daher war es kein Zufall, dass Indaver die Möglichkeit erhielt während des Staatsbesuchs des deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck bei König Philippe, die Rolle der Abfallbehandlung in der Kreislaufwirtschaft zu erläutern.

Bundespräsident Joachim Gauck, König Philipp und der Bürgermeister von Antwerpen, Bart De Wever - Foto: Port of Antwerp

Chemie-Cluster im Hafen von Antwerpen

Der deutsche Bundespräsident Gauck und König Philippe haben in Antwerpen gemeinsam mit Vertretern der Wirtschaft und des lokalen Hafenbetreibers an einer Gesprächs-/Diskussionsrunde über die Bedeutung der chemischen Industrie im Antwerpener Hafen teilgenommen. Antwerpen ist der größte integrierte Chemiestandort in Europa, auch wegen der Verbindung zur chemischen Industrie in der Region Rhein-Ruhr. Deutsche Unternehmen wie BASF oder Bayer, die zu den Kunden von Indaver gehören, verfügen schon seit Langem über Produktionsstandorte in Antwerpen und der deutsche Chemiesektor investiert weiterhin stark in Belgien.

Zusammenarbeit

Während des Staatsbesuchs von Bundespräsident Gauck standen mehrere Themen auf der Agenda, insbesondere die Bedeutung der Zusammenarbeit der chemischen Industrie zwischen Deutschland und Belgien und der Beitrag der Abfallbehandlung zur Kreislaufwirtschaft. Sowohl Bundespräsident Gauck als auch König Philippe zeigten besonderes Interesse und stellten gezielte Fragen: Welche Fortschritte gab es in diesem Bereich? Welche Maßnahmen sind erforderlich, damit sich die Kreislaufwirtschaft weiterentwickeln kann? Welche Rolle können politische Entscheidungsträger spielen? Welche Kosten können mit der Weiterentwicklung entstehen?

Indavers‘ Beitrag

Am Chemiestandort in Antwerpen werden bereits Produkte und Nebenprodukte des einen Unternehmens als Rohstoffe für ein anderes Unternehmen genutzt. Auftretende Abwärme ist darüber hinaus eine Energiequelle für weitere Prozesse. Darüber hinaus wird die Wärme, die durch die thermische Verarbeitung von Abfallstoffen erzeugt wird, über kommunale Netzwerke verteilt. Entsorgungsunternehmen wie Indaver sind an all diesen Prozessen beteiligt und während der Diskussionsrunde hatten Indaver die Gelegenheit, ihren Beitrag zu diesen Prozessen zu erläutern.

Materialien

Hochwertige Anlagenbetreiber wie Indaver beseitigen oder neutralisieren unerwünschte oder gefährliche Bestandteile in den Abfällen und halten so die Kreislaufwirtschaft frei von Schadstoffen. Indaver gewinnt zudem durch Kombination von chemischen und thermischen Recycling-Technologien, Materialien aus Abfällen zurück. Mit Hilfe dieser Verfahren können organische Materialien bis auf ihre Grundbausteine zerlegt werden. Anschließend werden die gewonnenen sekundären Rohstoffe für die Erzeugung von neuen Produkten, die sich qualitativ nicht von den Produkten aus den primären Rohstoffen unterscheiden, verwendet.

Über Grenzen hinweg agieren

Die Wärme, die bei der Verarbeitung von Abfall, der nicht mehr recycelt werden kann, entsteht, nutzt in erster Linie Indaver selbst. Immer häufiger wird diese Wärme jedoch auch an benachbarte Unternehmen geliefert. Ein Beispiel dafür ist das Wärmenetzwerk ECLUSE. Indaver wird die Wärme für ECLUSE bereitstellen, ein Netzwerk welches zu den größten in Europa zählen wird. Dies passt zu einem Unternehmen wie Indaver, das zum großen Erstaunen der Anwesenden auch in Deutschland marktführend bei der Verwertung von gefährlichen Abfällen ist und stets über nationale Grenzen hinaus weiter denkt.

Innovativer Vorreiter

Die Kreislaufwirtschaft konzentriert sich sowohl auf Nachhaltigkeit (maximales Recycling und minimales Risiko) als auch auf Wertschöpfung (finanzielle und qualitative Zielsetzungen). Deutschland, Belgien und die Niederlande sind bereits führend im Bereich Recycling. Wir können eine Vorreiterrolle übernehmen, wenn es um die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft geht. Wir verfügen über die notwendige Infrastruktur und das erforderliche Know-how. Der Chemiesektor kann dabei eine Schlüsselrolle als Innovator und Abnehmer für diese neuen Rohstoffe einnehmen.

Paul De Bruycker